Der Besuch von US-Präsident George W. Bush hat den Verkehr im Rhein-Main-Gebiet zeitweise komplett lahm gelegt, die Lufthansa prüft sogar Schadenersatzforderungen.
Der Frankfurter Flughafen, Autobahnen und Schienenverbindungen wurden am Mittwoch zum Teil mehrere Stunden gesperrt. Der Schiffsverkehr auf Rhein und Main ruhte. Tausende Pendler blieben wegen der angekündigten Sperrungen auf der Bush-Reiseroute vom Flughafen Frankfurt nach Mainz zu Hause.
Insgesamt 86 Flüge gestrichen
Am Flughafen wurden am Morgen 86 Flüge gestrichen. Der gesamte Flugbetrieb sei wegen der Landung der Präsidentenmaschine 38 Minuten unterbrochen worden, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS). Die Lufthansa habe 75 Flüge von und nach Frankfurt absagen müssen, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Davon betroffen seien 4850 Passagiere gewesen. 60 Flüge hätten zusätzlich Verspätung gehabt. „Wir behalten uns Schadenersatzforderungen vor.“
Die Zahl der Flugzeuge, die pro Stunde hätten starten und landen dürfen, sei für Mittwoch nochmals reduziert worden. „Das ist für uns teilweise nicht nachvollziehbar", so der Sprecher weiter.
Zwei Stunden lang Vollsperrung
Die Autobahnen zwischen Mainz, Flughafen und Wiesbaden waren zu einem großen Einbahnstraßen-Kreisverkehr umfunktioniert und schließlich zwei Stunden lang ganz gesperrt worden, bis der Konvoi des Präsidenten mit mehr als 100 Limousinen Mainz erreicht hatte.
Auf den umliegenden Autobahnen hielten sich die Staus nach Auskunft der Polizei in Grenzen. Auf den Nebenstrecken dagegen kam es im frühmorgendlichen Berufsverkehr zu erheblichen Engpässen, weil viele auf andere Straßen ausgewichen waren.
In Mainz und um die Stadt herum blieben nach Angaben der Polizei Verkehrsstörungen aus. Viele Autofahrer hatten sich auf Sperrungen eingestellt oder einfach einen Tag frei genommen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) lobte die gute Vorbereitung der Autofahrer und zollte auch Dank an die Behörden und Medien für frühzeitige Hinweise.
Schöder bat um Verständnis
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bat die Menschen im Rhein-Main-Gebiet um Verständnis für die umfangreichen Sperrungen und Sicherheitsmaßnahmen. „Wenn man den amerikanischen Präsidenten zu Gast hat, dann muss man um die Sensibilitäten wissen, die die Amerikaner in Bezug auf Sicherheit haben.“ Bush sei ein „gern gesehener Gast", und er habe deswegen die Bitte, „die Beschränkungenm die es ansonsten nicht gibt, zu akzeptieren.“
Quelle: Focus Online 23.02.2005
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